Winkelfehlsichtigkeit, die Ursache vieler Sehprobleme
Doppelbilder, Kopfschmerzen, Spannungsgefühl der Augen
Neben den typischen Fehlsichtigkeiten, wie Kurzsichtigkeit, Übersichtigkeit, Astigmatismus oder Alterssichtigkeit kann auch eine Winkelfehlsichtigkeit Probleme bereiten, die nicht immer sofort erkannt werden.
Winkelfehlsichtigkeiten treten nur während des beidäugigen Sehens auf. Die Ursache ist ein Ungleichgewicht in der Bewegungsmuskulatur der Augen. Beide Augen sind dann nicht identisch auf das angeblickte Objekt ausgerichtet. Von „außen“ ist diese geringe Abweichung nicht zu erkennen und hat mit Schielen nichts zu tun. Es ist vielmehr eine Fehlsichtigkeit, auch Heterophorie genannt, die verschiedene Beschwerden auslösen kann und zwar in allen Alterklassen:
- Das Sehen strengt an und lässt die Augen schnell ermüden
- Zeitweises Auftreten von Doppelbildern
- Nach konzentrierter Seharbeit z.B. am PC oder in der Schule, sind die Augen gerötet oder brennen
- Probleme der Augen, einen Punkt zu fixieren
- Das Sehen ist unterschiedlich gut/schlecht und von der Tagesform abhängig
Häufig klagen Betroffene unter Kopfschmerzen oder Spannungsgefühl der Augen, in Einzelfällen nach einem anstrengenden Tag über Doppelbilder. Ganz besonders betroffen sind Kinder: Unkonzentriertheit und fehlende Leistungsbereitschaft in der Schule, Probleme beim Schreiben und damit verbunden nachlassende Leistungen werden gerne als Hinweis auf Legasthenie abgetan. Oft werden sogar Medikamente oder Schmerzmittel (bei Kopfschmerzen) verabreicht.
Für das Kind eine Katastrophe!
Aber auch ältere Menschen, die ihr Leben lang noch nie Probleme in dieser Richtung hatten, können scheinbar plötzlich betroffen sein. Die Fähigkeit, solche Fehler selbst auszugleichen, reicht evtl. nicht mehr aus, und es kann zu den oben beschriebenen Problemen kommen. Bei der Winkelfehlsichtigkeit handelt es sich also um eine Art der Fehlsichtigkeit – nicht um eine Krankheit!
Nicht jeder Augenoptiker bietet die Messung der Winkelfehlsichtigkeit an, da diese sehr zeitaufwändig ist und große Sorgfalt erfordert. Bei der Messung wird der Grad der Korrektur festgestellt, ein so genanntes Prisma, das dann in die Brillengläser mit eingearbeitet wird. Mit dieser Korrektur kann das Sehen sofort spürbar verbessert werden. In vielen Fällen gehören Kopfschmerzen, Verspannungen und Doppelbilder der Vergangenheit an, solange eine entsprechende Brille getragen wird. Über 70 % aller Menschen sind von Winkelfehlsichtigkeit betroffen, in den meisten Fällen können die Betroffenen die geringe Fehlstellung aber selber ausgleichen. Nur bei 20 bis 25 % von ihnen werden die o.g. Beschwerden ausgelöst und sollten auch nur dann korrigiert werden, wenn die Probleme massiv das Wohlbefinden beeinträchtigen.