Schon der Name „Sportbrille“ sagt aus: hier handelt es sich um funktionelles und ästhetisches Zubehör für viele Sportarten insbesondere im Outdoorbereich.
Die Sportbrille schützt die Augen und bietet zusätzlich speziell für Sportbrillen entwickelte Eigenschaften. Die Kaufentscheidung für eine Sportbrille hängt unbedingt auch mit der Frage zusammen, was die Sportbrille im Detail leisten soll.
Soll die Sportbrille für den Winter- oder Sommersport tauglich sein? Oder ist die Sportbrille ein Ersatz für die normale Sehhilfe während Extrembelastungen? Bestehen Allergien auf bestimmte Sportbrillen-Materialien? Welchen Einflüssen wird die Sportbrille ausgesetzt sein?
Viele Fragen, die zunächst beantwortet werden müssen. Sind Sie bereits Brillenträger, so besteht bei vielen Modellen die Möglichkeit,
sie mit Ihren individuellen Stärken zu verglasen. Selbst für stark durchgebogene Sportbrillen gibt es Gläser mit Sehstärken, auch für Gleitsichtglas – Träger.
Gläser
Bei Sportbrillengläsern ist eindeutig Kunststoff das Material der Wahl. Es splittert bei eventuellen Beschädigungen nicht. Daneben ist Kunststoff erheblich leichter als Mineralglas – gerade bei bewegungsintensiven Sportarten ein nicht zu unterschätzender Faktor. An Zusatzausstattung fürs Glas ist eine Entspiegelung ebenso unabdingbar wie eine Hartschicht gegen Kratzer.
Fassung
Die Universal-Sportbrille gibt es nicht. Aber für (beinahe) jede einzelne Sportart gibt es die optimale Brille, die den jeweiligen Anforderungen gerecht wird und unsere Augen vor bestimmten, „sportartspezifischen“ Risiken schützt.
Ob die Brille sporttauglich ist, entscheidet sich an zwei Faktoren: Fester, aber bequemer Sitz, und Bruchsicherheit. Daher sind Sportbrillen in der Regel aus Kunststoff. Wenn Sie doch eine Metallfassung wählen, sollte diese aus flexiblen, nicht-spröden Legierungen bestehen und optimalerweise lackiert oder beschichtet sein. Dieses Merkmal ist deshalb so wichtig, da der beim Sport unvermeidliche Schweiß die Materialien angreift (Korrosion). Besonders Nickel-Allergiker sollten hierauf achten.
Sporttauglich sind Brillen nur, wenn sie einen angenehmen und sicheren Tragekomfort gewährleisten. Dazu gehören Bügel, die dicht am Ohr anliegen, ein weiches Nasenbett und unter Umständen ein elastisches Sportband am Hinterkopf. Achten Sie allerdings bei den „Kopfband-Modellen“ auf eine weiche Gesichtsauflage und ein gutes Belüftungssystem: Das Band zieht die Brille nach hinten aufs Gesicht – und darf trotzdem nicht drücken oder beschlagen.
Ballsport
Die häufigste Ursache von Augenverletzungen beim Sport sind Flugkörper wie Tennis- oder Squashbälle. Tennis- und Squashspieler laufen besonders Gefahr, durch Bälle mit geschossartiger Geschwindigkeit gefährliche Verletzungen am Auge davonzutragen. Ein Golfball entwickelt immerhin die Geschwindigkeit eines Fußballes, hat aber aufgrund seines Gewichtes und einer kleineren Größe beim Aufprall mehr Wucht. Die Gefahr ist somit beim Golfen noch größer. Eine Brille schützt.
Tennis, Squash, Volley-, Basket- oder Fußball zählen zu Sportarten, bei denen reaktionsschnelles und vorausschauendes Handeln das A und O ist. Das visuelle Erfassen der Ball-Flugwege und des Gegnerverhaltens erfordert ein gutes Bewegungs- und Tiefensehen. Im Gerangel um den Ball sollte die Brille entsprechenden Schutz bieten. Sie muss vor allem rutschfest auf der Nase sitzen. Am besten sollte die Brille zusätzlich von einem Band gehalten werden. Eine weiche Nasenauflage, bruchfestere Fassungen und Gläser schützen vor Verletzungen.
Outdoor
Fahrradfahren (vor allem Mountainbiken) und Inlineskaten sind beliebte Outdoor-Sportarten. Die richtige Sportbrille bietet einen idealen Schutz vor Fahrtwind, UV-Strahlen , Insekten und kleinen Steinchen, die durch den Verkehr aufgewirbelt werden und ins Auge gelangen können.
Die Alltagsbrille eignet sich kaum zum Biken oder Inlinen. Sie drückt, sie rutscht, sie bricht beim Sturz. Wenn ein Helm getragen wird, sollten Sie darauf achten, dass die Sportbrille in den Helm passt, das heißt: Die Bügel dürfen unter dem Helm auf keinen Fall drücken. Daher empfiehlt es sich, die Anprobe beim Augenoptiker mit Helm vorzunehmen. Darüber hinaus sollte die Fassung – aus bruchfesterem Kunststoff – auf der Nase gut abschließen, um so vor Zugluft und Insekten zu schützen.
Die Brillengläser sollten in jedem Fall einen UV-Schutz enthalten und kontraststeigernd getönt sein (gelb, orange). Unebenheiten im Gelände und Schlaglöcher auf der Straße können so besser erkannt werden. Extrem dunkle Filter setzen dagegen das Kontrastsehen herab und eignen sich somit weniger für das Fahren im Gelände oder im Straßenverkehr.
Wintersport
Von schneebedecktem Gelände werden über 90 Prozent des Lichtes reflektiert. Das Auge ist einer hohen Belastung durch die Blendung ausgesetzt, die vom Schnee selbst ausgeht – sogar im Nebel. Untersuchungen ergaben, dass zirka 80 Prozent aller Skiunfälle auf schlechte Sicht zurückzuführen sind. Speziell für Fehlsichtige gibt es Skibrillen mit großem Innenraum, in dem die normale Brille ausreichend Platz findet. Korrektions- und Skibrille sollten zueinander passen, damit Tragekomfort und Sicherheit optimal sind. Für alle, die ihre Alltagsbrille oder Kontaktlinsen nicht unter der Skibrille tragen möchten, gibt es Skibrillen mit Korrektionsgläsern.
Das menschliche Auge ist auf eine Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux eingerichtet. Am Wasser, in Höhen und schneebedecktem Gelände kann es zu wesentlich höheren Helligkeiten und einer Strahlungsintensität von bis zu 100.000 Lux, dem zehnfachen Wert, kommen. Dies kann sowohl die Sehleistung beeinträchtigen als auch eine Gefährdung des Auges zur Folge haben. Achten Sie also besonders auf einen guten UV-Filter . Nur ein Tönungsgrad der dritten Kategorie (nach EU-Richtlinie 80 bis 90 Prozent Lichtabsorption) bietet einen ausreichenden UV-Schutz im Gebirge. Auf einem Gletscher sollte der Tönungsgrad sogar der Kategorie vier (über 90 Prozent Lichtabsorption) entsprechen.